Züchter oder Vermehrer?

Züchter oder Vermehrer

Leider schiessen durch die grosse Nachfrage auf den Australian Labradoodle (und trotz den Bemühungen unseres Zuchtvereins dass diese Hunde nur von Ausgebildeten Züchter gezüchtet werden), Vermehrer dieser Rasse wie Pilze aus dem Boden.

Weshalb macht das ein Unterschied? Was ist denn der Unterschied zwischen Züchter oder Vermehrer?

Eine Rasse ist immer nur so gesund, wie die Züchter selektionieren. Das bedeutet auch, dass man eine Rasse nicht im Alleingang züchten kann.

Man braucht viele Zuchttiere und das Wissen, um die Linien und deren Vor- und Nachteile. Dazu braucht es grosse Datenbanken und ein Zusammenschluss von vielen Züchtern, mit denen man im Gespräch ist, um auch immer zu wissen, was in den Linien vorgeht.

Alleine schon aus diesem Grund ist kein Züchter eine “Insel” 😉 Auch einheitliche Vorschriften und Reglemente sind dazu vonnöten, denn sind wir mal ehrlich; wenn man verliebt ist, sieht man alles durch eine rosarote Brille. Der Verein, der hintendran steht, bleibt aber immer sachlich der Rasse und deren Gesundheit verpflichtet.

Weshalb möchte nun jemand ohne Verein züchten? Bestimmt nicht im Dienste der Menschheit, damit der Käufer einen günstigeren Welpen kaufen kann. Und noch sicherer ist, dass es nicht zum Wohle der Rasse geschieht!

Meistens eher, weil sich das teuer gekaufte Zuchttier nun doch nicht für die Zucht im Zuchtverein eignet, der Zuchtwart die Zuchtstätte nicht in Ordnung fand, oder man sich schlicht und ergreifend all die Kosten und Mühen für all die vom Verein geforderten Tests sparen möchte oder seine Zuchthündin “ausschlachten” möchte, ohne dass einem jemand auf die Finger klopft und  Einhalt gebietet.

Vermehrer – Hobbyzüchter

  • züchtet einfach drauf los, mit dem was er “hat”
  • ist an keinen Verein gebunden, der  (ungemütliche) Vorschriften macht bezüglich Gesundheit, Wesen, Alter, Ausbeutung der Zuchttiere etc
  • Testet seine Zuchthunde nicht, oder nur auf das, was er grad so “Lust” hat
  • Kann auch Junghunde verpaaren oder Senioren, wie es ihm beliebt, sowie so viele Würfe, wie er “lustig” ist produzieren (es gibt keinerlei Vorschriften vom Schweizer Tierschutzgesetzt dazu)
  • hat in der Regel auch keine Ausbildung zu Zuchthygiene, Genetik, Populationsgenetik (sehr wichtig), Welpen Aufzucht etc. und die RICHTIGE AUSWAHL ist DAS Instrument, was einem hilft, eine Rasse zu verbessern/erhalten oder eben, wenn man falsch selektioniert; krank zu züchten
  • hat keine Ahnung, was in den Linien seiner Zuchthunde vor sich geht (gesundheitstechnisch), da er keinen Zugang zu einer grossen Datenbank hat. Er vermehrt im “Alleingang”
  • stellt keinen offiziellen Stammbaum aus, höchstens etwas “selbstgebasteltes”, das kaum über drei Generationen hinaus geht

Seriöse Züchter (in einem Zuchtverein)

  • Züchtet nach engen Vorgaben seines Zuchtvereins. SIE als Kunde können das auf der Homepage des Zuchtvereins nachprüfen, denn nicht alle Vereine sind gleichermassen streng. Wir züchten mit dem Goldsiegel unter der ALAA, was das beinhaltet, können Sie selber nachlesen. Jeder Züchter, der dies nachweislich erfüllt, erhält jährlich die goldene Pfote. Wenn nicht, sieht man das auch 😉 Hier finden Sie die Zuchten, die offiziell unter der ALAA züchten.
  • Das bedeutet unsere Zuchthunde müssen ein MINDESTALTER haben beim Decken und haben auch ein HÖCHSTALTER, des weiteren müssen wir die Augen alle 1.5 Jahre beim Spezialisten auf 17 (!!!) Augenkrankheiten untersuchen lassen. HD/ED Resultate werden nicht nur vom eigenen Tierarzt kontrolliert, sondern müssen nach Amerika zur OFA geschickt werden. Die Ofa ist spezialisiert auf Gesundheitsuntersuche bei Hunden. Dort werden die Röntgenbilder vom Tierarzt von drei unabhängige Experten bewertet. Ausserdem gehören bei uns noch Gen-Tests auf die gängigsten Krankheiten  beim Australian Labradoodle mit dazu
  • Alle Nachkommen bekommen einen Stammbaum/Ahnentafel – ich weiss, viele denken, “So was brauche ich nicht”, aber weit gefehlt, denn der Stammbaum ist nicht “nur” ein schönes Stück Papier. Er belegt, dass über GENERATIONEN die Vorfahren eine Zuchtzulassung erhalten haben und somit den Qualitäts- und Gesundheitsstandards des jeweiligen Vereins entsprachen und SIE als Kunde somit die grösstmögliche Chance auf einen gesunden Hund haben und SIE als Kunde damit mithelfen, auch möglichst vielen Generationen DANACH auf ein gesundes, glückliches Leben zu verhelfen
  • hat Zugang zu einer grossen Datenbank, weiss über seine Linien bis zu den Gründungsväter und -Mütter zurück, was drin ist

Was können Sie nun tun?
Vorgängig

Ein stolzer Züchter, der seine Rasse vorwärts bringen will, zeigt Ihnen beim Besuch liebend gerne die Gesundheitszeugnisse seiner Tiere. Fragen Sie nach! Nur schwarz auf weiss zählt hier. – Was aber nicht verlangt werden kann, dass der Züchter seine Papiere elektronisch verschicken oder Online stellen soll; es wird so viel Missbrauch getrieben, dass Züchter hier besser vorsichtig sind.

Kontrollieren Sie vorgängig, in welchem Zuchtverein der Züchter Ihrer Wahl züchtet und was die Vorgaben des Vereins sind. Auch was die gängigsten Krankheiten der angestrebten Rasse sind.  Auch ein seriöser Züchter kann nicht verhindern, dass Krankheiten in seinen Linien auftauchen werden, aber er wird keine Kosten scheuen, damit die Dinge, die er verhindern KANN, getestet und verbessert werden.

Vermeiden Sie bitte Züchter, die ihre Tiere per Flugzeug- oder Autoversand verschicken, ohne Sie jemals gesehen zu haben und ohne, dass SIE selber da gewesen sind und die Zuchtstätte mit eigenen gesehen haben!

Augen auf beim Hundekauf!

Beim Besuch selber

Welpen von seriösen Züchtern sollten aufgeschlossen und fröhlich sein. Fragen Sie auch nach dem Impfbüchlein (wenn die Welpen schon zur Abgabe bereit sind). Die 15stellige Chipnummer für Hunde aus der Schweiz beginnt stehts mit: 756…

Beginnt die Nummer anders (trotz Behauptung, dass der Welpe in der Schweiz geboren sei) oder bekommen Sie einen Welpen der NICHT gechippt ist bei der Abgabe, dann lassen Sie besser die Finger davon.

Sie sollten den gesamten Wurf inkl. Mutter sehen können. Bringt der Züchter nur einen Welpen zur “Anschau”, verlassen Sie bitte sofort die Zuchtstätte und melden Sie den “Züchter”.

Die Welpen sollten fröhlich und zutraulich sein. Rennen die Tiere schreiend davon, wenn Menschen in die Nähe kommen, ist das ein mehr als schlechtes Zeichen.

 

Hier ein Bericht vom Schweizerischen Hundemagazin (ohne schlimme Fotos)

Hundeboom wegen Corona  – Das schmutzige Geschäft mit Hundewelpen im Internet von SRF

NACHFRAGE ERZEUGT ANGEBOT!

Wenn Sie Tierfabriken/Vermehrer unterstützen, sind SIE verantwortlich für grausames Tier Leid.

Leider kann man das nicht genug sagen und es gibt immer noch Menschen, die sich von schönen Homepages einlullen lassen und die Tierfabrik, die dahinter steht komplett ausblenden oder einen Welpen aus schlechter Zucht retten wollen und mit dem Kauf leider dafür sorgen, dass noch mehr solche Welpen “produziert” werden.

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