Fell

Fell – Allergiearm oder Anti-Allergen?

“Garantiert allergiefreundlich!” – diese Aussage hört man oft, wenn es um Australian Labradoodles geht. Aber was steckt wirklich dahinter? Als Züchterin dieser wunderbaren Rasse möchte ich dir einen ehrlichen Einblick geben, was es mit dem besonderen Fell unserer Teddybär-Popöchen auf sich hat.

Was macht das Fell so besonders?

Der Australian Labradoodle besitzt ein einzigartiges, einschichtiges Fell – das berühmte “single coat”. Anders als bei vielen anderen Hunderassen fehlt hier das Deckfell komplett. Stattdessen wachsen weiche, flauschige Locken stetig weiter, ähnlich wie unsere menschlichen Haare.

Dieses besondere Fellmerkmal ist das Ergebnis jahrelanger, sorgfältiger Zuchtarbeit. Generation für Generation wurden nur Hunde mit den besten Felleigenschaften in die Zucht genommen. Das Ergebnis? Ein Fell, das viel länger wächst, weniger ausfällt und so wesentlich weniger (nicht verwechseln bitte mit keine) Allergene freisetzt als das klassische Hundefell mit Unterwolle.

Fluch oder Segen?

Dieses spezielle Fell ist definitiv ein Segen für Menschen mit leichten bis mittleren Allergien. Aber Vorsicht: “Allergikerfreundlich” bedeutet nicht automatisch “allergenfrei”. Jeder Mensch reagiert anders, und auch ein Australian Labradoodle produziert Hautschuppen und Speichel, UND ausfallende Haare, die allergische Reaktionen auslösen können.

Der grosse Vorteil: Da das Fell viel weniger ausfällt, als bei doppelfelligen Hunden, sondern weiterwächst, bleiben die meisten Allergene im Fell gebunden und werden nicht in der Wohnung verteilt. Regelmässige Pflege vorausgesetzt, versteht sich!

Schönes Fell braucht Pflege: Wie viel?

Sprechen wir Klartext: Ein Australian Labradoodle ist kein pflegeleichter Hund. Das besondere Fell braucht regelmässige, fachgerechte Pflege. Rechne mit:

  • Tägliches Training der Fellpflege – dazu gehört Angewöhnung Föhn/Waschen/Ohren zupfen etc (ja, wirklich täglich!)
  • Regelmässiges Bürsten
  • Regelmässigem Baden (je nach Felllänge alle 2-6 Wochen)
  • Professionellem Scheren alle 8-12 Wochen

Das klingt nach viel? Ist es auch! Aber diese Pflege ist essentiell, damit das Fell sauber und gesund bleibt und nicht verfilzt und dein Teddybär-Popöchen sich wohlfühlt.

Wo lauern die Tücken?

Der grösste Irrtum? “Das bisschen Fellpflege wird schon nicht so schlimm sein.” “Der Welpe/Junghund war so einfach Filzfrei zu halten, das bleibt auch später so” – GROSSER Irrtum.

Was beim Junghund noch möglich war, hört spätestens beim Fellwechsel vom Welpen- aufs adulte Fell auf und ohne regelmässige Pflege verfilzt das Fell schnell – und zwar von innen nach aussen. Von aussen sieht dann noch alles flauschig aus, aber darunter bilden sich schmerzhafte Fellmatten.

Besonders tückisch ist die Zeit des Fellwechsels. Auch wenn Australian Labradoodles keinen saisonalen Fellwechsel haben, so wechseln sie doch ihr gesamtes Fell vom Baby- aufs erwachsene Fell. In dieser Zeit ist besonders intensive Pflege gefragt!! Wer bis dahin nicht geübt hat, startet für seinen Hund hier eine sehr unangenehme Zeit.

Der wichtigste Tipp aus meiner langjährigen Erfahrung: Fang früh an, deinen Welpen an die Fellpflege zu gewöhnen! Je entspannter dein Hund bei der Pflege ist, desto angenehmer wird es für euch beide. Die Fellpflege kann sogar zu einer wertvollen Kuschelzeit werden – vorausgesetzt, du weisst, wie du sie richtig gestaltest. Geheimtipp: die Fellness & Pfotenprofi Challenge. Hier lernst du, wie du Vertrauen aufbauen und diese Zeit zu etwas Schönem für euch beide gestalten kannst.

Möchtest du mehr über die richtige Pflege deines Australian Labradoodle erfahren? Auf felltraum.ch teile ich mein gesamtes Expertenwissen mit dir. Von der täglichen Routine bis hin zum professionellen Scheren – hier findest du alles, was du für ein glückliches Leben mit deiner Lockenmaus brauchst.

Farben

Das Schöne beim Australian Labradoodle ist, dass alle Farben (ausser Merle) erlaubt sind. Das bedeutet neben einer wunderschönen Vielfalt, dass kein toller Zuchthund vom Genpool weggenommen werden muss, nur weil er “weisse Pfoten”, “zuwenig breiten weissen Streifen an der Stirn” hat, oder ähnlichen Unsinn.

Wenn man in einer Rasse nur auf eine Farbe züchten darf, wird rein durch dies der Genpool um ein vielfaches enger.

Wenn man bedenkt, dass sich in einem Wurf bei weitem nicht alle Welpen zur Nachzucht eignen und man dann noch rigorose Farbvorschriften hat, kann es sein, dass man über viele Würfe hinweg KEINEN EINZIGEN Nachzuchthund behalten kann.  So wird über die unmöglich enge Farbzucht der Genpool auf viel zu wenig gesunde Individuen verteilt, was früher oder später zu massiven Problemen führt.

Beim Australian Labradoodle gibt es eine Hülle von Farben.

Diese Grundfarben sind möglich. Dazu kommen natürlich die Schecken – Parti genannt (von jeder Farbform), plus gestromt oder mit weissen Pfoten und Flecken auf Stirn und/oder Brust, schwarze Masken und schwarzer Sattel (wie bekannt beim Deutschen Schäferhund). Diese Variationen habe ich nicht extra aufgeführt. 

Mögliche Farben beim Australian Labradoodle
Farbvariationen Australian Labradoodle

Muster

Leider hellen viele Australian Labradoodles auf. Manche schon sehr früh (vor dem vollendeten ersten Lebensjahr), manche erst ein bisschen später. Es gibt auch solche, die ihre Farbe behalten. Aber es ist wichtig, dass man das weiss und darauf gefasst ist.

hier einige Beispiele:

Caia als Baby apricot und als Adulter Hund chalk

Snoobs caramel parti als Baby und nun caramel ice parti

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